Intervallfasten Anleitung für Anfänger
In dieser Intervallfasten Anleitung für Anfänger erkläre ich, wie der Einstieg in das Intervall Fasten gelingt mit einem kostenlosen Intervallfastenplan.
Intervall Fasten
Intervall Fasten ist ein uraltes Geheimnis der Gesundheit und wurde bereits von unseren Vor-Vorfahren vor Jahrhunderten praktiziert. Momentan ist Fasten wieder Mode. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Intervall Fasten wissen solltest.
Intervall Fasten – heißt das nicht hungern?
Nein. Fasten unterscheidet sich vom Hungern in einem elementaren Punkt: Kontrolle. Hungern ist die unfreiwillige Abwesenheit von Nahrung. Sie ist weder absichtlich noch kontrolliert. Fasten hingegen ist das freiwillige Zurückhalten von Nahrung aus geistlichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen.
Du hast Zugang zum Essen, aber du entscheidest dich, nicht zu essen. Dies kann für einen beliebigen Zeitraum von wenigen Stunden bis hin zu Tagen oder sogar Wochen dauern. Fasten kann jederzeit begonnen und auch wieder beendet werden. Fasten hat keine Standarddauer. Wenn du nicht isst, fastest Du. So ist z.B. auch die Pause zwischen Abendessen und einem späten Frühstück am Folgetag ein Fastenzeitraum von ca. 12 – 14 Stunden.
Wie funktioniert Intervall Fasten?
Im Kern ermöglicht das Fasten dem Körper, überschüssiges Körperfett abzubauen. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Fasten eigentlich völlig normal ist und keineswegs schädlich oder schlecht für die Gesundheit. Körperfett ist gespeicherte Nahrungsenergie. Nehmen wir keine Nahrung zu uns, bedient der Körper sich seiner Glykogenspeicher bzw. Fettreserven. Ausführliche Informationen zum Intervallfasten erhältst du übrigens auch in meinem kostenlosen Intervallfasten Plan für Anfänger.
Intervallfasten Infos
Lade dir hier meine vollständigen Intervallfasten Infos als PDF herunter und nutze dies um auch später nochmal einige Informationen nachschlagen zu können.
Der Blutzuckerspiegel Kreislauf
Wenn wir essen, wird mehr Nahrungsenergie aufgenommen, als sofort verbraucht werden kann. Ein Teil dieser Energie muss für den späteren Gebrauch gespeichert werden. Insulin ist das Schlüsselhormon bei der Speicherung von Nahrungsenergie. Insulin steigt beim Essen an und hilft, die überschüssige Energie auf zwei verschiedene Arten zu speichern. Zucker kann zu langen Ketten verbunden werden, die als Glykogen bezeichnet werden und dann in der Leber gespeichert werden. Es gibt jedoch begrenzten Speicherplatz; und sobald dieser erreicht ist, beginnt die Leber, die überschüssige Glukose in Fett umzuwandeln. Ein Teil dieses neu entstandenen Fettes wird in der Leber gespeichert, aber das meiste davon wird in andere Fettdepots im Körper gebracht. Dabei gibt es keinerlei Begrenzung der Menge an Fett, die unser Körper erzeugen kann. Somit gibt es also zwei komplementäre Energiespeichersysteme in unserem Körper. Ein System ist leicht zugänglich, hat jedoch nur begrenuten Speicherplatz (Glykogen), und das andere ist schwieriger zugänglich, hat aber unbegrenzten Speicherplatz (Körperfett).
Glykogenspeicher Leeren durch Intervallfasten
Wenn wir nicht essen, verläuft der Prozess umgekehrt. Der Insulinspiegel sinkt und signalisiert dem Körper, die gespeicherte Energie zu verbrennen, da sie nicht mehr durch die Nahrung kommt. Blutzucker fällt, so dass der Körper jetzt Glukose aus dem Speicher ziehen muss, um Energie zu verbrennen. Glykogen ist die am leichtesten zugängliche Energiequelle. Es wird in Glukosemoleküle zerlegt, um die anderen Zellen mit Energie zu versorgen. Dies kann genug Energie liefern, um den Körper für 24-36 Stunden mit Energie zu versorgen. Danach fängt der Körper an, Fett für Energie abzubauen.
Essen oder Fasten
Der Körper existiert letztlich also nur in zwei Zuständen – dem „essenden“ (insulinreichen) Zustand und dem „fastenden“ (insulinarmen) Zustand. Entweder speichern wir Nahrungsenergie oder wir verbrennen sie. Wenn Energieaufnahme und Energieverbrauch ausgeglichen sind, nehmen wir weder zu noch ab. Wenn wir anfangen zu essen, sobald wir morgens aufstehen und nicht aufhören zu essen, bis wir schlafen gehen, verbringen wir fast unsere ganze Zeit im gefütterten Zustand und rauben damit unserem Körper Zeit die Nahrungsenergie zu verbrennen. Im Wesentlichen erlaubt das Fasten dem Körper, seine gespeicherte Energie zu nutzen.
Intervallfasten Challenge - Arbeitsblatt
Lade dir hier mein kostenloses Arbeitsblatt zur Intervallfasten Challenge herunter. Mit diesem Intervallfastenplan kannst du dich langsam an das Fasten herantasten. Damit ist diese Challenge die optimale Intervallfasten Challenge für Anfänger.
Vorteile des Intervall Fastens
Der offensichtlichste Vorteil des Fastens ist die Gewichtsabnahme. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Vorteile.
Einige der körperlichen Vorteile des Fastens umfassen:
- Verbesserte geistige Klarheit und Konzentration
- Gewichts- und Körperfettverlust
- Senkung des Insulin- und Zuckerspiegels im Blut
- Mehr Energie
- Verbesserte Fettverbrennung
- Höhere Konzentration des Wachstumshormons
- Senkung des Cholesterinspiegels im Blut
- Aktivierung der Zellreinigung
- Reduzierung von Entzündungen (weniger Übersäuerung)
Das Fasten bietet damit deutlich mehr Vorteile als zahlreiche Diäten. Im Gegenteil zu herkömmlichen Diäten, die den Alltag tendenziell noch verkomplizieren, ist Fasten ziemlich einfach. Abgesehen davon spart Fasten jede Menge Geld und Zeit 😉
Kalorien Berechnen für Mahlzeit oder Rezept
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Verschiedene Arten des Fastens
Grundsätzlich unterscheidet man in kürzere und längere Fastenzeiten:
Kürzere Fastenzeiten (<24h)
Fasten bietet unendliche Flexibilität. Du kannst mehrere Tage oder nur ein paar Stunden fasten:
16:8 Fasten
Dazu gehört das tägliche Fasten für 16 Stunden. Manchmal wird dies auch als 8-Stunden-Fenster“ bezeichnet. Du isst alle deine Mahlzeiten innerhalb von 8 Stunden und fastest für die restlichen 16 Stunden. Dies geschieht in der Regel täglich oder fast täglich. Zum Beispiel kannst du all deine Mahlzeiten innerhalb des Zeitraums von 11:00 Uhr und 19:00 Uhr einnehmen. In der Regel bedeutet dies, das Frühstück auszulassen. Du isst zwei oder drei Mahlzeiten innerhalb einer 8-Stunden-Periode. Dieser Typ ist aus meiner Sicht der optimale Einstieg in das Intervallfasten für Anfänger.
20:4 Fasten
Dies beinhaltet ein 4-Stunden-Fenster und ein 20-Stunden-Fasten. Zum Beispiel könntest du jeden Tag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr essen und die anderen 20 Stunden lang fasten. Im Allgemeinen würde dies bedeuten, innerhalb dieses Zeitraums entweder eine oder zwei kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Längere Fastenzeiten (>24 Stunden)
24-Stunden-Fasten
Dazu gehört das Fasten von Abendessen zu Abendessen (oder Mittagessen zu Mittag). Wenn du am ersten Tag zu Abend isst, überspringst du das Frühstück und das Mittagessen des nächsten Tages und isst am zweiten Tag wieder zu Abend. Das bedeutet, dass du immer noch täglich isst, aber nur einmal an diesem Tag. Dieses Art des Fastens würdest du dann zwei- bis dreimal pro Woche machen. Das ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet da man hier schon ein wenig Erfahrung benötigt.
Übrigens kannst du die Nährwerte für deine Mahlzeiten auch selber online berechnen mit Hilfe vom Rezeptrechner Online und der Rezeptrechner App.
36-Stunden-Fasten
Damit fastest du mehr als einen ganzen Tag. Wenn du zum Beispiel am ersten Tag zu Abend isst, würdest du den ganzen zweiten Tag fasten und erst am dritten Tag wieder essen. Dies hilft in der Regel noch stärker beim Abnehmen. Außerdem vermeidest du, in die Versuchung zu gelangen, dich am zweiten Tag beim Abendessen völlig zu überessen.
Wer sollte NICHT fasten?
Du solltest nicht fasten, wenn du eines der folgenden Kriterien erfüllst:
- Untergewicht (BMI < 18,5)
- Du bist Schwanger oder stillst gerade denn dann brauchst die zusätzlichen Nährstoffe für Dein Kind.
- Wenn du unter 18 Jahre alt ist, brauchst du die Nährstoffe um zu wachsen.
- Wenn du Diabetes hast und verschreibungspflichtige Medikamente nimmst, solltest du dich unbedingt vorab mit deinem Hausarzt beraten.
Weitere Fragen zum Intervallfasten für Anfänger
Laufe ich Gefahr beim Fasten in den Hungermodus zu fallen
Nein. Das ist einer der häufigste Mythos vom Fasten. Tatsächlich geschieht genau das Gegenteil. Studien zeigen, dass das Fasten sogar den Grundumsatz erhöhen kann.
Kann ich während des Fastens trainieren?
Ja, du solltest während des Fastens alle deine üblichen Aktivitäten, auch Sport, fortsetzen. Du brauchst keine Nahrung um dich zu bewegen. Während dieser Zeit verbrennt dein System Körperfett zur Energiegewinnung.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Kopfschmerzen sind häufig und verschwinden nach den ersten Fastenzeiten. Solltest du Kopfschmerzen bekommen, nimm etwas mehr Salz zu dir, dies hilft häufig Kopfschmerzen zu lindern. Wenn Dein Magen zu Glucksen anfängt, kann Mineralwasser helfen.
Warum steigt mein Blutzucker während des Fastens?
Das liegt an den hormonellen Veränderungen, die während des Fastens auftreten. Dein Körper produziert Zucker, um sich mit Energie zu versorgen.
Wie gehe ich mit dem Hunger um?
Der Hunger vergeht nach einer Weile. Bei längerem Fasten steigt der Hunger oft bis in den zweiten Tag hinein. Spätestens an Tag 3 oder Tag 4 solltest du dein Hungergefühl völlig verloren haben. Dann gewinnt dein Körper ausschließlich durch Fett seine Energie. Hier kann dir meine kostenlose Low Carb Diät Anleitung übrigens auch helfen.
Laufe ich Gefahr Muskelmasse zu verbrennen
Nein. Während des Fastens baut der Körper zunächst Glykogen in Glukose zur Energiegewinnung ab. Danach erhöht der Körper den Fettabbau, um Energie zu liefern. Überschüssige Aminosäuren (die Bausteine der Proteine) werden auch für Energie verwendet, aber der Körper verbrennt nicht seine eigenen Muskeln für den Treibstoff.
Am Ende des Fastens
Vorsichtig. Je länger du fastest, desto sanfter solltest du deinen Körper im Anschluss wieder an das Essen gewöhnen. Isst du zu schnelle eine zu große Mahlzeit, sind Magenschmerzen häufig das Ergebnis.
Ist es nicht wichtig, jeden Morgen zu frühstücken?
Nein, ist es nicht. Dies ist ebenfalls ein alter Mythos. Das Weglassen des Frühstücks gibt Deinem Körper einfach mehr Zeit, Fett für Energie zu verbrennen. Da der Hunger am Morgen am geringsten ist, ist es oft am einfachsten, das Frühstück zu überspringen.
Können Frauen fasten?
Auf jeden Fall. Die einzige Ausnahme sind Frauen, die untergewichtig sind, schwanger sind oder stillen. Ansonsten gibt es keinen Grund, nicht zu fasten.
4 Wochen Diät Plan
In diesem 4 Wochen Diätplan zeige ich dir, wie der Einstieg in die Low Carb Ernährung gelingt. Du lernst deine Glykogenspeicher zu leeren. Zudem erfährst du welche typischen Symptome (Kopfschmerzen, Mundgeruch) zu Beginn der Ernährungsumstellung auftreten und wie du damit umgehst. Darüber hinaus gebe ich dir auch jede Menge weitere Low Carb Tipps an die Hand.