Warum sind Japaner so schlank?
Warum sind Japaner so schlank?
Christian und ich reisen gerade durch Japan. Japan ist ein unglaublich spannendes, vielseitiges Land mit jeder Menge freundlicher, disziplinierter Menschen – und natürlich jeder Menge Regeln. Vielleicht fühlen wir uns auch deshalb gerade hier so wohl. Denn in punkto Ordnung, Sauberkeit und Genauigkeit ähneln die Japaner in gewisser Hinsicht schon sehr dem deutschen Völkchen.
Eine Sache, die uns in dem vollen Ausmaß allerdings erst klar wurde, als wir die ersten Tage hier verbracht haben war der erstaunlich hohe Anteil an Kohlenhydraten in jeder Mahlzeit der Japaner.
Nährwerte für Rezepte Berechnen
Mit dem Rezeptrechner Online kannst du übrigens die Nährwerte für deine eignen Rezepte ermitteln (je 100g, je Portion und je Rezept). Mittlerweile gibt’s auch eine Rezeptrechner App.
Warum sind Japaner so schlank?
Wirkliche Fakten und Langzeitstudien um Antworten auf diese Frage zu finden, gibt es leider wenige. Einige Theorien findet man aber schon. Und je mehr ich von diesem Land sehe, desto einleuchtender finde ich einige dieser Theorien. Wie so oft gibt es vermutlich auch nicht DIE eine Theorie, vielmehr ist es ein Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Faktoren, die letztlich dazu führen, dass Japaner so erstaunlich schlank sind. Einige Faktoren, die aus meiner Sicht definitiv dazu beitragen, dass Japaner so schlank sind, findet ihr im Folgenden:
Reiskocher
Slow Carb statt Low Carb
Fakt ist also: Im Vergleich zu anderen kohlenhydratereichen Lebensmitteln ist insbesondere Reis noch das beste kohlenhydratreiche Lebensmittel.
Zudem ist Reis mineralstoffreicher und ballaststoffreicher als andere kohlenhydratreiche Lebensmittel, wodurch insbesondere der Reis lange satt macht.
Von beidem (Zucker und Weizen) essen die Japaner relativ wenig.
In Japan gibt es verhältnismäßig wenig Desserts und Süßigkeiten. Im Vergleich zu deutschen Supermärkten, die vollgestopft sind mit unterschiedlichsten Schokoladensorten und anderen Süßigkeiten, sind die Süßigkeitenregale der Japaner eher überschaubar und bieten deutlich weniger Auswahl. Während die Deutschen im Schnitt ca. 100g Zucker pro Tag verzehren, nehmen die Japaner gerade mal nur die Hälfte an Zucker zu sich.
Zucker führt insbesondere zu einem sehr stark schwankenden Blutzucker- und Insulinspiegel, wodurch wir ständig Appetit bekommen und im schlimmsten Fall immer wieder kleine Zwischenmahlzeiten und Süßigkeiten zu uns nehmen, obwohl wir diese gar nicht unbedingt benötigen.
Gleichzeitig ernähren sich die Japaner auch schon zum Frühstück von viel Reis, während wir Europäer uns hier gerne Brot und Marmelade oder Teilchen vom Bäcker (bestehend aus viel Weizenmehl und Zucker) gönnen. Effektiv essen die Japaner also zwar viele Kohlenhydrate, aber es sind eben die guten Kohlenhydrate.
Übrigens kannst du die Nährwerte für deine Quiche auch selber online berechnen mit Hilfe vom Rezeptrechner Online und der Rezeptrechner App.
Weniger industriell verarbeitete Lebensmittel
Kleine Portionen und viel Flüssigkeit
Strenge Erziehung und familienorientiertes Essen
Disziplin nicht nur am Arbeitsplatz
Viel Bewegung und Aktivität
Fazit: Disziplin und kontrolliertes Essen
Mein Fazit lautet letztlich folgendermaßen: Fakt ist, Kohlenhydrate KöNNEN uns dick machen, müssen sie aber nicht.
Nur weil jemand sich kohlenhydratreich ernährt, wird man jedoch nicht automatisch dick.
Nach wie vor kommt es auf die Energiebilanz an.
Fakt ist auch: Durch die Aufnahme von Kohlenhydraten steigt und fällt der Blutzucker- und damit der Insulinspiegel, wodurch wir mehr Appetit bekommen KÖNNEN. Solange der Appetit jedoch nicht automatisch dazu führt, dass wir mehr essen als notwendig, nehmen wir auch nicht zu. Man kann also durchaus auch mit vielen Kohlenhydraten schlank bleiben. Unter Umständen ist dafür allerdings mehr Disziplin notwendig. Und wenn ich eins in den letzten Tagen zur Genüge gesehen hab, dann ist es die Disziplin der Japaner in jeglicher Lebenslage.
Letztlich komm ich also zu dem Schluss, dass die Hauptgründe für die wenig übergewichtigen Japaner in einer Mischung aus Disziplin in jeglicher Lebenslage, viel Aktivität, kleinen Mahlzeiten und einem Rhythmus in der Aufnahme dieser Mahlzeiten im Kreise der Familie liegen. Im Gegensatz zu vielen anderen westlichen Ländern verzichten die Japaner eher auf Zwischenmahlzeiten und essen generell fast nie am Arbeitsplatz oder in der Bahn – Plätze an denen sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen, da sie eben sehr viel und lange am Tag aktiv sind.